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Kathedrale der heiligen Euphemia

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Hoch auf dem Hügel der Altstadt von Rovinj thront die Kathedrale der Hl. Eufemija. Diese stadtbeherrschende Pfarrkirche wurde von Meistern aus Venedig geschaffen. Ihr Glockenturm gewährt eine einmalige Aussicht.

Inhaltsverzeichnis

Bildergalerie


Beitrag

Der dreischiffige Dom der Heiligen Eufemija (Sv. Eufemija) wurde in den Jahren von 1728 bis 1736 im Barockstil errichtet. Wegen der Größe der Hl. Eufemija, die auf dem Plateau über der Altstadt errichtet wurde, mussten drei ältere Kirchen (die des Hl. Georgs, der Hl. Ursula und die des Hl. Michaels) weichen.

Die Kirche hat 3 Altäre, erbaut vom berühmten venezianischen Altarbauer Girolamo Laureato. Die eindrucksvollen Statuen schuf einer der bekanntesten venezianischen Bildhauer des Rokoko, Alviso Tagliapietra.

Ihren Namen hat die Kirche der Hl. Eufemija durch die Schutzpatronin Rovinjs, der heiligen Eufemija, deren Sarkophag man im Innern der Kirche besichtigen kann. Die Legende der Hl. Eufemija wird in Rovinj in allen Ehren gehalten. Der Sage nach wurde am 13. August 800 im frühen Morgenrot der marmorne Sarkophag mit dem Leib der Hl. Eufemija an Rovinjs Küste gespült.

Hier eine kleine Abhandlung ihrer Geschichte:

Die heilige Eufemija wurde in der Nähe von Konstantinopel (Istanbul) in der Stadt "Chalzedon" als Tochter einer geachteten Patrizierfamilie geboren. Schon von Jugend an hatte sie eine christliche Erziehung genossen und war in ihrer Stadt wegen ihrer Tugend und Schönheit bekannt. Während der Regierungszeit und der Christenverfolgungen des römischen Kaisers Diokletian wurde sie angeklagt, weil sie es ablehnte, der heidnischen Stadtgottheit zu opfern. Zusammen mit 49 anderen Christen wurde sie eingesperrt, auf das Rad gebunden und qualvoll gemartert. Eufemija weigerte sich weiterhin, von ihrem Glauben abzudriften und wurde daraufhin im Amphitheater den Löwen zum Fraße vorgeworfen. Eufemija, das 15-jährige Mädchen starb am 16. September 304 im Theater. Zum Entsetzen der heidnischen Zuschauer im Theater, wurde ihr Leib aber nicht von den Löwen zerfetzt, sondern blieb beinahe unversehrt.

Eine Darstellung des Martyriums der Heiligen findet sich an der Wand der Kirche neben ihrem Sarkophag.

Eufemija wurde in Chalzedon beigesetzt und nachdem die Christen in Konstantinopel Glaubensfreiheit erlangten, wurde an Eufemijas Grab eine Kirche errichtet. In dieser Kirche und bei ihrem Grab fand im Jahr 451 das Konzil von Chalzedon statt.

Im Jahre 620 eroberten die Perser die Stadt Chalzedon und die christliche Bevölkerung hatte Angst vor der Entehrung der Reliquien der heiligen Jungfrau und brachte den Sarkophag in eine Kirche nach Konstantinopel. Diese Kirche wurde vom Kaiser Konstantinopels zu Ehren der Hl. Eufemija errichtet. Als in Konstantinopel kurz darauf Kaiser Nicefor die Macht übernahm, der ein vehementer Gegner der Verehrung von Bildnissen und Reliquien war, musste die christliche Bevölkerung erneut die Zerstörung des Sarkophags befürchten.

Die Legende erzählt, dass im Jahr 800, in einer stürmischen Nacht der Sarkophag mit dem Leib der Märtyrerin aus Konstantinopel verschwand. Es wird vermutet, dass ihn Fischer in ihr Schiff luden, mit der Absicht, ihn an einen sicheren Ort zu verschiffen.

Im selben Jahr ist der Sarkophag auf wunderbare Weise über das Meer gekommen und in Rovinj gestrandet. Laut der Legende mühten sich die Einwohner Rovinjs vergeblich ab, den Sarkophag mit Ochsen und Pferden an Land zu ziehen. Dies gelang erst einem Knaben (nach einer anderen Überlieferung einer armen Witwe) mit einem Paar bis dahin noch nie eingespannter Kälber.

Seitdem ist die Hl. Eufemija die Schutzpatronin der Stadt Rovinj. Unzählige Menschen sind seither in die Kirche gepilgert, um den Sarkophag zu besuchen, in dem der Leib der heiligen Jungfrau liegt. Besonders am Festtag der Hl. Eufemija, am 16. September, finden sich wahre Wallfahrtfluten in Rovinj ein.

Geschichte der Hl. Euphemia

Eufemija ging der Legende nach als Senatorentochter aus Rom zum Richter Priscus in Chalcedon, bekannte sich öffentlich zum Christentum und stärkte alle von der diokletianischen Verfolgung Betroffenen.

Dieser Richter ließ Ihr Unrecht angedeihen und warf sie ins Gefängnis. Alle Versuche die Hl. Eufemija zu bekehren, scheiterte an Ihrem Willen, beschützt von Engeln (siehe Wandgemälde) und von den wilden Tieren (Löwen).

Der Henker stieß Ihr das Schwert in die Seite und die Eufemija starb. Der Henker und der Richter selbst wurden von dem Löwen dann zerfleischt. Eufemija wurde mit Ehren begraben, durch ihr Verdienst bekehrten sich alle Juden und Heiden von Chalcedon.

Über ihrem Grab in Chalcedon wurde im 4. Jh. eine Basilika erbaut. Die Reliquien wurden um 620 nach Konstantinopel gebracht. Um 800 kam der zuvor in Konstantinopel aufbewahrte Steinsarg mit Eufemijas Reliquien nach Rovinj in Kroatien.

Eufemijas Reliquien wurden zunächst in der Georgs-Kirche in Rovinj aufbewahrt.

Soweit die Legende.


Kathedrale Hl. Euphemia

Um 1725 wurde die heutige Eufemija gebaut und 1736 geweiht.

Die Fassade der dreischiffigen Kirche wurde erst im 18. Jh. ausgearbeitet. Der harmonische Innenraum mit zahlreichen bildergeschmückten Seitenaltären besticht durch drei aus Carrara-Marmor gearbeiteten Apsis-Altäre. An den Wandmalereien kann die Eufemija-Legende nachvollzogen werden.

Der Kirchenraum (51,11 m lang, 30,26 m breit, 18 m hoch) ist in drei große Schiffe unterteilt. Ein wunderschöner Altar aus Cararamarmor bildet den Hauptaltar.

Im linken Seitenschiff sieht man den Altar des Allerheiligsten Sakramentes. In der Mitte den schönen Hochaltar mit den Statuen der Heiligen Georg, Rochus und Markus. Auf der rechten Seite befindet sich der Altar der Hl. Eufemija mit der steinernen Statue der Heiligen.

Hinter dem Altar befinden sich die Gebeine der Hl. Eufemija im Marmorsarkophag aus dem 4. oder 5. Jh.

Zwei große Wandbilder neben dem Sarkophag sind bedeutsam. Das eine stellt die Heilige vor den Löwen im Amphitheater, das andere die Ankunft des Sarkophags in Rovinj dar.


Altäre

Die folgenden Altäre befinden sich in der Kirche Eufemija:

1. den Altar der Rosenkranzmadonna mit der Altarpalla aus dem 19. Jh.

2. den Altar des hl. Franziskus

3. den Altar des hl. Petrus

4. den Altar des hl. Erzengels Michael, dessen Altarpalla die Madonna von Loretto und den hl. Michael darstellt

5. den Altar Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel mit einer schönen Marmorstatue der Mutter Gottes mit dem Jesuskinde

6. den Altar des hl. Nikolaus

7. den Altar des hl. Sebastian, der wahrscheinlich in der alten Kirche als Altar der hl. Eufemija diente

8. den Altar des hl. Rochus


Weitere Gemälde befinden sich in der Kirche, von denen das Bild des hl. Johannes des Täufers, von Emanuel Zanfunari aus dem 16. Jh., einen großen künstlerischen Wert hat. Die anderen vier Bilder (hl. Antonius von Padua, hl. Johannes, hl. Maria Magdalena, hl. König Eduard) sind Werke aus der Tintorettischule (von unbekanntem Meister aus dem Anfang des 19. Jh.).

Glockenturm

Höchster Kirchturm Istriens

Der Glockenturm, der mit der später aufgestellten kupfernen Statue der Heiligen 63 Meter hoch ist, wurde in den Jahren 1654 bis 1680 nach dem Vorbild des Glockenturmes von St. Markus in Venedig gebaut.

Die erhabene auf der Turmspitze aufgestellte Statue der Heiligen mit der Palme als Symbol des Martyriums in der Hand, und neben ihr ein Rad als Instrument ihrer Folter, dreht sich in Richtung des Windes und zeigt den Seeleuten die Windrichtung an.



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