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Geschichte Kroatien

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Zeitskala

Zeitskala - Bildschirmausdruck der Übersicht

Ein gesamter Überblick der kroatischen Geschichte, nach Themen sortiert von 40000 v. Chr. bis heute, ist in der Zeitskala nachzulesen.






Vorgeschichte und Slawische Besiedelung

Die ältesten archäologischen Fundstücke in Kroatien stammen aus der Altsteinzeit und der Jungsteinzeit.

Die ersten namentlich bekannten Siedler im Gebiet des heutigen Kroatien waren Kelten und Illyrer. An der Adriaküste entstanden griechische Kolonien, zum Beispiel Pharos auf Hvar und Issa. Im 3. Jahrhundert v. Chr. gründeten die Illyrer unter König Agron ein eigenes Staatswesen. Illyrien wurde im Jahre 168 v. Chr. von den Römern unterworfen. Zahlreiche Illyrer traten in römische Dienste, Diokletian brachte es sogar bis zum römischen Kaiser.

Später zogen im Laufe der Völkerwanderung unter anderem Sarmaten, Goten, Alanen, Vandalen und Gepiden durch das Gebiet und ließen sich hier teilweise auch nieder. Nach dem Untergang des weströmischen Reiches fielen Istrien und Dalmatien an Ostrom.

Im 6. und 7. Jahrhundert nach Christus siedelten sich slawische Stämme in den ehemals römischen Provinzen Dalmatien und Pannonien an. Dem legendenhaften Bericht zufolge, welcher auf den Aufzeichnungen des Chronikers Constantin Porphyrogenitus beruht, wurden die Kroaten im 7. Jahrhundert von dem byzantinischen Kaiser Herakleios aus ihrer Heimat im heutigen Galizien als Schutz gegen die Awaren ins Land gerufen. Die These, dass sich die Ethnogenese der Kroaten erst nach der slawischen Besiedlung des Landes vollzog, ist am weitesten verbreitet. Mittlerweile geht man jedoch vermehrt davon aus, dass die Einwanderung der Slawen in zwei Schritten stattgefunden hat. Die erste Besiedlung fand durch nicht näher benannte Slawen statt. Während der zweiten Besiedlung kamen die Kroaten ins Land.

Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wurde Pannonien nach dem Sieg Karl des Großen über die Awaren Teil des Frankenreiches, Dalmatien Teil des Byzantinischen Reiches.

Während die Vorbevölkerung, so sie nicht geflohen war, im Landesinneren schnell slawisiert wurde, konnte sich besonders auf den Inseln und in den Küstenstädten die romanische Bevölkerung halten.

Aus dem 8. Jahrhundert stammen die ersten sicheren Nachrichten über ein kroatisches Fürstentum im Bereich des heutigen Norddalmatien. Der erste von einem Papst anerkannte Kroatische Herrscher war Fürst Branimir, den Papst Johannes VIII. im Jahr 879 mit "dux Croatorum" ansprach. Die Christianisierung der Kroaten erfolgte wahrscheinlich schon im 7. Jahrhundert.

Kroatisches Königreich

Kralj Tomislav - Denkmal in Zagreb

Kroatisches Königreich (923 1102)

Personalunion mit Ungarn

Nachdem in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts das mittelalterliche kroatische Konigreich seine Blütezeitzeit erlebte, übernahm die ungarische Dynastie der Arpaden 1102 durch die sogenannte Pacta Conventa in Personalunion die kroatische Königskrone. Diese Verbindung blieb, mit Ausnahme der Türkenkriege im 16., 17. und frühem 18. Jahrhundert und einiger anderer Unterbrechungen, in verschiedener Form bis zum Jahre 1918 bestehen. In dieser Zeit war Kroatien aber nie wirklich ein gleichgestellter Verbündeter, sondern es war immer von Ungarn abhängig und ein Nebenland Ungarns.

Anderseits war Kroatien, mit Ausnahme einer kurzen Zeit nach 1699 mit den Türken geschlossenen Frieden von Karlowitz, niemals eine ungarische Provinz. Es hatte immer einen autonomen Charakter, obwohl der Grad dieser Autonomie im Laufe von 700 Jahren immer niedriger wurde. Im Allgemeinen kann man sagen, dass sich diese Autonomie bis zum Jahre 1848 auf einer Zivilverwaltung unter einem königlichen Banus stützte. Dieser war kroatischer Nationalitat und hatte ausgedehnte Machtbefugnisse. Seine Verwaltung wurde weitgehend durch den kroatischen Ständelandtag Sabor kontrolliert. Doch die gesetzlichen Beschlüsse, die dieser Landtag fasste, mussten mit denen der ungarischen Gesetzen übereinstimmen.

Trotzdem waren zwei der wichtigsten Staatsakte in der kroatischen Geschichte der Neuzeit - Wahl der Dynastie Habsburger 1527 und die Anerkennung der Pragmatischen Sanktion 1712 - die freie Entscheidungen der kroatische Stande und ein klarer Ausdruck der autonomen Stellung Kroatiens als historisch-politische Individualitat in seiner Beziehung zu Ungarn und zum Reich.

Die Türkenkriege

1493 - Schlacht bei Krbavskom Polju


Kopie 1595 PETRINJA.jpg


1647 - Türkische Reiter

Die Venezianer in Dalmatien

Handelsschiffe vor Dubrovnik

Kroatien unter den Habsburgern (1527-1918)

Kroatien in der Donaumonarchie

Bestandteile kroatischer Nationsbildung

Die kroatischen Länder standen stets im Spannungsfeld ungarischer, österreichischer, venezianischer und osmanischer Interessen. Deshalb war der Rückgriff auf die Beschlüsse der kroatischen Stände wie Pacta Conventa und andere historische Dokumente - als Beweis einer ununterbrochenen jahrhundertlangen Autonomie - ein wesentlicher Bestandteil der kroatischen Nationsbildung.

Noch in der franzisko-josephinischen Epoche erlebte die kroatische Historiographie ihre Grundlegung als wissenschaftliche Disziplin. Die vielbändigen Quelleneditionen und Gesamtdarstellung vollbrachten eine umfassende Aufarbeitung der nationalen Vergangenheit und fanden zunehmend breite Resonanz in der öffentlichkeit. Damit wurde ein Mobilisierungsmittel für die künftigen nationalen Auseinandersetzungen geliefert, dessen unmittelbare Folge die Forderung einer politischen Aktion für ein freies politisches Leben der Kroaten war.

Mit der schrittweisen Auflösung der ständestaatlichen Verfassung in Ungarn und Kroatien während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wurde aus dem Rückgriff auf das historische Staatsrecht der Kroaten zur Durchsetzung politischer Ansprüche innerhalb der Donaumonarchie mehr und mehr eine politische Ideologie, die mit der tatsächlichen staatsrechtlichen Situation nur noch wenig zu tun hatte.

Illyrische Bewegung

Ausgleich

Mit dem österreichisch-Ungarischen Ausgleich 1867 und dem Ungarisch-Kroatischen Subausgleich wurde die Beziehung Kroatiens zu Ungarn auf eine neue Basis gestellt, wobei die Dominanz Ungarns prinzipiell unangetastet blieb. Der ungarische Reichstag hatte weiterhin ein Aufsichtsrecht über die kroatische Regierung und insbesondere über den Banus. Die Aufteilung Kroatiens in verschiedene Herrschaftsgebiete wurde insofern verstärkt, als Dalmatien bei der westlichen Reichshälfte verblieb und politisch von der italienischen Volksgruppe dominiert wurde.

Kroatien im ersten Jugoslawien

Nach der Niederlage der Mittelmächte erklärte der Nationalrat die Loslösung von der Monarchie und Vereinigung mit dem Königreich Serbien. Am 1. Dezember 1918 wurde proklamiert das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen.

In den Wahlen gewann in Kroatien die Kroatische Bauernpartei unter Stjepan Radić die absolute Mehrheit der Stimmen.

1928 erschoss ein serbischer Abgeordneter in der laufenden Parlamentssitzung in Beograd 4 Abgeordnete der Kroatischen Bauernpartei, darunter auch deren Führer Stjepan Radić.

Währungsunion

Zweiter Weltkrieg

Nach Jugoslawiens Beitritt zum Dreimächtepakt kam es zu einem Putsch. Deutschland antwortete darauf am 6. April 1941 mit einem Überfall auf Jugoslawien. Die deutsche Besatzungsmacht übergab die Macht in Kroatien Ante Pavelić und seiner Ustaša-Bewegung. Der Unabhängige Staat Kroatien wurde politisch und militärisch von Deutschland gestützt, insbesondere bei den Kämpfen gegen die Partisanen unter Führung von Tito. Istrien und Dalmatien mussten an Italien abgetreten werden.

Die Partisanen schafften es, durch einige Unterstützung in der Bevölkerung Restjugoslaviens, große Teile Kroatiens zu besetzen, sie errichteten eine neue diktatur des proletariats.

Kroatien im zweiten Jugoslawien

Nach dem Krieg Kroatien wird eine von 6 Republiken Jugoslawiens unter Regierung der Komunisten.

Nach dem Bruch zwischen Stalin und Tito 1948 entwickelt sich die Politik in Jugoslawien selbständig.

An der Adriaküste entfaltet sich der Tourismus -die wichtigste Devisenquelle bis zum Zusammenbruch Jugoslawiens. Die Tatsache, dass Kroatien den größten Teil Deviseneinnahmen an die Zentralregierung in Belgrad abführen musste führte zu Unmut.

Ende der 1960er Jahre begann der Kroatische Frühling, eine Reformbewegung bezeichnet zuerst unter Intellektuellen, die bald auch die kroatische Parteispitze erreichte. Der Unmut in Kroatien entlud sich schließlich in Demonstrationen.

Im November 1971 zwang Tito die gesamte Führung der kroatischen Partei zum Rücktritt. Tausende Personen wurden festgenommen und verurteilt.

In der politischen und wirtschaflichen Krise in den späten 1980er wuchs ein immer stärkerer Gegensatz zwischen zentralistischen und großserbischen Tendenzen einerseits und einem wiedererwachenden kroatischen Nationalbewusstsein andererseits. Nach dem Tod Titos 1980 war ein wichtiger Stabilisierungsfaktor weggefallen.

Der Kroatische Frühling von 1971

"Zagreber Frühling": national-demokratische Massenbewegung unter Führung von Intellektuellen und Studenten zusammen mit der kroatischen Parteispitze; Niederschlagung durch die jugoslawische Regierung.

Die Krise der 80er Jahre

Die Republik Kroatien seit der Unabhängigkeit

Kroatien und der kroatische Unabhängigkeitskrieg

Die ersten freien Wahlen in Kroatien im Jahre 1990 gewann die HDZ unter Franjo Tuðman.

Belgrad unterstützte serbische Separatisten in Kroatien, von denen Straßensperren errichtet wurden. Als die kroatische Regierung Polizisten entsandte, kam es zu ersten Kämpfen.

Im Dezember 1991 errichteten die Serben in Teilen Kroatiens die sogenannte Republik Serbische Krajina, die 30% der Staatsfläche Kroatiens umfasste. Über 170.000 Kroaten wurden aus ihrer Heimat vertrieben, 8.000 wurden ermordet.

Im Dezember 1991 / Januar 1992 wurde Kroatien als souveräner Staat anerkannt. 1995 die Kroatische Armee und Polizei haben die besetzten Gebiete Kroatiens befreit.

06.11.1996 Aufnahme Kroatiens in den Europarat

Nach dem Tod des Präsidenten Franjo Tuđman im Dezember 1999 und den Wahlen im Januar 2000 kam es zum Regierungswechsel. Eine Koalition aus 6 Parteien unter Führung der SDP übernahm die Regierung. Präsident wird Stipe Mesić.

27.05.2000 Aufnahme Kroatiens in die "Partnership for peace"

29.10.2001 Unterzeichnung des Stabilitäts- und Assoziierungsabkommens mit der EU

21.02.2003 Beitrittsantrag zur Europäischen Union

Bei den Wahlen im November 2003 wurde die HDZ wieder stimmenstärkste Partei. Ministerpräsident wurde Ivo Sanader.

Am 18. Juni 2004 verliehen die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union Kroatien den Status eines offiziellen Beitrittskandidaten.




Bürgerkrieg oder serbische militärische Aggression?

Von Dayton bis heute

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